Im englischen Bereich der Website habe ich eine (lange) Anleitung veröffentlicht, die erklärt wie sich ein Canon WFT-E1(A) (oder WFT-E2, E3, E4 und E5) WLAN Adapter sich so konfigurieren lässt, dass sich damit Bilder direkt auf einen Rechner mit Mac OS X 10.5 übertragen lassen.

ACHTUNG: Die Seite lässt sich nur sehen, wenn die Spracheinstellung vorher auf Englisch umgestellt wurde!

Within the Frame – The Journey of Photographic Vision von David duChemin ist wahrscheinlich das ungewöhnlichste – und beste – Photobuch, das ich dieses Jahr gelesen habe. Es ist ungewöhnlich, denn es überbrückt die Lücke zwischen Büchern über Photographie als Kunst und Photographie als Technik und bringt Kunst und Technik zusammen. Darum geht es meiner Meinung nach in der Photographie.

Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der eigenen Vision – was ist es, was ich sehe und vermitteln möchte? Das zweite Kapitel geht darauf ein, welche Gefühle, Ideen oder Eindrücke ich festhalten möchte und welche Motive dies dem Betrachter vermitteln. Das dritte Kapitel beschreibt Ausrüstung und Technik, die nötig sind, um genau das gewünschte Bild zu erstellen. Diese Herangehensweise, bei der es nicht primär um (technisch) perfekte Bilder geht, sondern darum etwas zu kommunizieren in einem Bild trifft den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf! Genau darum geht es.

Im vierten Kapitel geht es um das Erzählen einer Geschichte in einem oder mehreren Bildern und wie man die Aufmerksamkeit des Betrachters fesselt. Diese Kapitel ist Pflichtlektüre wenn man von einem optischen Leckerbissen zu einem Gängemenü kommen möchte.

Die nächsten Kapitel behandeln Photos von Menschen, Orten und Kulturen. Mir hat besonders das Kapitel über Menschen gefallen (ich photographieren Menschen besonders gerne und habe eine Reihe nützlicher Tipps und Ideen erhalten). Im Laufe des Kapitels über Orte hat meine Aufmerksamkeit nachgelassen und wurde auch im letzten Kapitel nicht wieder geweckt. Mir scheint, dass die wichtigsten Punkte der vorherigen Kapitel etwas zu oft wiederholt wurden.

Die Bilder in dem Buch sind ergreifend und wunderschön. Eine Reihe sind auf der Website des Autors www.pixelatedimages.com zu sehen. Obwohl alle Bilder an für Europäer oder Nordamerikaner sicher „exotischen“ Orten aufgenommen wurden würde ich das Buch nicht als ein Buch über Reisephotographie einordnen. Alles, was in dem Buch steht, trifft auch auf Photos in dem eigenen Heimatort zu, vielleicht sogar noch mehr als unterwegs …

Ich verspüre großen Respekt vor der Art, wie David duChemin seine Motive als Menschen und nicht bloß Kulisse für seine Photos behandelt. Ich empfinde diesbezüglich wie er und wurde mir über einiges, was ich unbewusst gemacht habe, klarer. Außerdem habe ich eine Reihe von nützlichen Tipps erhalten, wie ich Menschen auf Photos ansprechen kann.

Mit seiner Behandlung von technischen Themen geht es mir ähnlich: duChemin macht mir in seinem Buch Dinge, die ich intuitiv getan habe, bewusst, wodurch ich mehr Kontrolle erhalte und mir mehr Möglichkeiten eröffne. So wünsche ich mir zum Beispiel dass ich seine Gedanken zu der richtigen Wahl des Objektives viel früher gelesen hätte. Er hat mir gezeigt wofür ich Weitwinkelobjektive einsetzen kann, die ich bisher kaum verwende. (Interessanterweise hat er offensichtlich eine ähnliche Entwicklung durchlebt, bei der er anfangs fast nur Teleobjektive verwendet hat und erst nach und nach den Einsatz von Weitwinkelobjektiven gelernt hat.)

Schließlich habe ich sehr, sehr viel aus seinem Ansatz Bilder als Geschichtenerzählen zu betrachten gelernt. Für wen das – wie für mich – ein Buch mit sieben Siegeln ist, der wird sehr von Within the Frame – The Journey of Photographic Vision profitieren!

Wie oben beschrieben hat mein Interesse und meine Aufmerksamkeit in den letzten beiden Kapiteln stark nachgelassen. War es einfach zu viel Stoff? Oder waren die Kapitel schwächer als die vorhergehenden? Ich weiß es nicht. Ich weiß allerdings, dass das Buch auch ohne die letzen beiden Kapitel Pflichtlektüre für jeden, der Menschen photographieren will, ist, deshalb erhält es fünf Sterne.

5 Sterne (von 5)

5 Sterne (von 5)

Diesen nicht identifizierten schwarz, orange und fast-weißen Schmetterling habe ich am gleichen Tag wie den vorherigen gesehen:

Ein schwarz-orange-weißer Schmetterling sitzt auf einer Blattspitze.

Ein schwarz-orange-weißer Schmetterling sitzt auf einem Blatt.

Die leichte Bewegungsunschärfe der Flügel und Fühler lassen den Schmetterling für mich lebendig erscheinen.

Dieses Bild wurde, wie das letzte, bei natürlichem Licht und ISO 400, 1/80s, f/2.8 aufgenommen.

Vor einigen Monaten habe ich tropische Schmetterlinge angesehen. Es war ziemlich kalt draußen und viel zu feucht und heiß drinnen. Allerdings haben die Wassertropfen, die überall herabgefallen sind, wirklich gut zu den bunten Schmetterlingen ausgesehen:

Ein schwarz-gelber Schmetterling sitzt auf einem grünen Blatt von dem gleich ein Wassertropfen rollt.

Schwarz-gelber Schmetterling auf grünem Blatt.

Durch die geringe Tiefenschärfe werden die Augen des Betrachters auf die Augen des Schmetterlings gelenkt. Ich kann fast spüren, wie der Schmetterling gleich von dem Wassertropfen trinken wird bevor er weiter fliegt.

Leider habe ich mir nicht gemerkt was das für ein Schmetterling ist und bisher habe ich ihn auch nirgendwo gefunden.

Für die technisch interessierten: das Bild wurde mit natürlichem Licht bei ISO 400, 1/80s, f/2.8 aufgenommen. Es würde mich interessieren, wie das Bild bei f/4 oder f/8 aussehen würde wenn die Flügel auch scharf wären … beim nächsten Mal. 🙂

Freising feiert dieses Jahr das 80. Volksfest und zum Abschluss gab es ein spektakuläres Feuerwerk:

Blaues Feuerwerk am Nachthimmel über einem Kirchturm.

Blaues Feuerwerk über Kirchturm.

Es ist erstaunlich einfach derartige Photos zu machen, wenn man weiß, wie es geht:

  1. Montiere die Kamera auf ein Stativ und verwende einen Fernauslöser (Kabel, Infrarot, PocketWizard, RadioPopper, egal). Ich verwende ein einfaches Kabel.
  2. Der Autofokus muss abgeschaltet und die Kamera manuell auf unendlich eingestellt werden. Dadurch wird vermieden, dass der AF der Kamera auf einmal den Nachthimmel absucht statt auszulösen …
  3. Die Empfindlichkeit des Sensors (ISO) sollte so hoch wie möglich eingestellt werden. Bei einer Canon 5D liefert ISO 800 ein sehr gutes und ISO 1600 ein akzeptables Ergebnis. Eine Nikon D3x oder eine Canon 5D mark II können noch wesentlich höher eingestellt werden. Kompakte Digiknipsen haben meistens schon ab ISO 400 zu kämpfen. Hier hilft nur ausprobieren (am besten vor dem großen Ereignis!).
  4. Die Kamera im „Manuell“-Modus betrieben und die Blenge ganz geöffnet.
  5. Die Verschlusszeit wird je nach gewünschtem Effekt eingestellt. Zwischen 1/125s und 1/8s funktioniert erfahrungsgemäß gut.
  6. Drück ab und genieße die Show!
Grünes Feuerwerk am Nachthimmel über einem Kirchturm.

Grünes Feuerwerk über Kirchturm.

Ich verwende normalerweise den Bildschirm der Kamera um die Belichtung zu beurteilen. Das heißt, ich öffne die Blende so weit wie möglich und rate eine Belichtungszeit, die ich einstelle. 1/60s ist ein guter Startwert.

Da es völlig normal ist, dass Explosionen und Raketenstrahlen überbelichtet sind, sind Histogramm und Blinklichter zur Kontrolle ungeeignet. Stattdessen sollte der Himmel schön schwarz und das Feuerwerk gut sichtbar sein.

Wenn der Himmel zu hell ist muss die Verschlusszeit reduziert und/oder die Empfindlichkeit (ISO) verringert werden. Wenn das Feuerwerk zu dunkel ist muss die Verschlusszeit verlängert und/oder die Empfindlichkeit erhöht werden.

Wenn die Belichtung stimmt richte ich die Kamera auf ein interessantes Stück Himmel und knipse los. Die Helligkeit des Motivs wird sich nicht ändern, deshalb müssen die Belichtungseinstellungen nur angepasst werden wenn ich einen anderen Effekt erzielen möchte. Es ist also nicht notwendig jede Aufnahme zu kontrollieren.

Ich mache einfach so lange Bilder bis das Feuerwerk vorbei ist oder ich keine Lust mehr habe. Dabei ist es natürlich hilfreich eine zusätzliche Batterie und Speicherkarten zu haben …

Das ist alles. Viel Spaß!

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